Das Bild besteht aus vier Einzelbildern. Drei davon zeigen eine kleine Steckverbindung mit Kabeln. Auf dem Vierten ist ein zurechtgeschnittener Karton zu sehen, in den die Steckverbindung eingebaut werden kann.

Hackdays in Sachsen

In Kurzfassung:

Jahr: 1
Rahmenbedingungen: besonders
Bisher durchgeführte Hackdays: 3 von 4
Fazit: Wie cool werden sie erst in Präsenz sein?!

In Langfassung:

Vorbereitung
Der größte Teil dieses merkwürdigen Schuljahres ist vergangen und damit auch mein erstes Jahr als Regionalkoordinatorin für die Hackdays in Sachsen.  Ich komme gern darauf zurück wie es eigentlich dazu kam. Im Mai 2020 hatte ich Kolleginnen, welche in der Schulsozialarbeit tätig sind, auf das Webinar der Körber-Stiftung „Hackdays als partizipatives Lernformat an Schulen“ aufmerksam gemacht. Eine nahm daran teil und kam danach wieder auf mich zu, da Make Your School noch Netzwerkpartner bundesweit suchte und sie der Meinung war, unser Träger würde passen. So kam das Thema wie ein Bumerang zurück und nach einigen Gesprächen war ich am Ende des „ersten Corona-Schuljahres“ eifrig dabei, sächsische Schulen für das Projekt zu akquirieren. Einigen musste ich schließlich sogar absagen, da sich mehr als die vorerst gesuchten vier Projektschulen dafür anmelden wollten.

 

Ein Screenshot aus einer Fortbildung fasst zusammen, was die Teilnehmenden aus der Fortbildung mitnehmen.
Vorfreude auf die (Remote-)Hackdays: Das nehmen die meisten aus der Fortbildung zu den Netzwerken mit.

 

Ich war sehr froh, dass es gelungen war, nicht nur die größeren Städte mit einzubeziehen und vorrangig mit Oberschulen kooperieren zu können. (Die Oberschule der eingangs erwähnten Kollegin gehörte auch dazu.)

 

Auf einmal alles digital

Nachdem schon das Training für die fünf neuen Netzwerkhubs online anstatt vor Ort in Berlin stattfand, verschoben sich nach und nach alle Veranstaltungen in virtuelle BigBlueButton-Räume. Unser sächsisches Lehrkräftetraining im November 2020 für neun Mitarbeitende an Schulen bzw. Hochschulen war die erste zweitägige Veranstaltung, die der Landesverband Sächsischer Jugendbildungswerke e.V. (LJBW) im remote Modus durchführte. Wir freuten uns sehr über Feedback wie „Digitale Fortbildung fetzt!“ seitens der Teilnehmenden.

Trotzdem gab es bei den Schulen große Bedenken, die Hackdays ebenfalls „nur“ über BigBlueButton durchzuführen. Diese beinhalteten Zweifel bezüglich der Netzabdeckung im ländlichen Raum, aber auch Skepsis, die Jugendlichen zwei Tage bei der Stange bzw. am Gerät zu halten. Da die ersten drei Termine aber zwischen Januar und März lagen, gab es letztlich keine andere Option und alle beteiligten Schüler*innen hackten von zu Hause aus.

In einer Online-Videoplattform sind drei jugendliche zu erkennen, die eine Bildschirmpräsentation teilen auf der steht, was sie bei den Remote-Hackdays gelernt haben.
Die Schüler*innen tüfteln online von zuhause aus – das geht trotzdem im Team und mit Lerneffekt!

 

Hackdays in Radeberg, Ottendorf-Okrilla, Dresden und Leipzig

Ich werde nie ganz verstehen, weshalb Veranstaltungen dieser Art genau wie ein klassischer Schultag 7.45 Uhr beginnen müssen… Aber es gab keinen Tag, an welchem 7.45 Uhr nicht alle Personen online waren. Darüber waren teilweise sogar die Klassenlehrer*innen erstaunt!

Es gab bei Einzelnen technische Probleme, zweimal auch dieser Art, dass die Jugendlichen den Ort der Teilnahme wechseln mussten (z.B. von zu Hause ins Büro der Schulsozialarbeiterin), wodurch ein bisschen ihr Anschluss verloren ging.

Bei unseren ersten Hackdays im Januar 2021 hat Mentor Bjarne sehr versiert die Erstellung von Breakouträumen usw. übernommen. Von ihm haben wir auch gelernt, den Teams für ihre Präsentationen Google-Slides (anmeldefrei) zur Verfügung zu stellen. Ich wünsche allen einen Bjarne für den Start!
Wir haben oft die Erfahrung gemacht, dass die jugendlichen Teams sich auf eine*n Mentor*in „festschießen“, so dass die Rotation ein bisschen ins Stocken geriet. Meistens bekamen wir am Ende und beim gemeinsamen Blick in die Zukunft von den Schulen zu hören, dass im nächsten Schuljahr das gleiche Mentor*innen-Team vor Ort sein soll.
Die beteiligten Pädagog*innen waren jedes Mal beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit die Jugendlichen zwischen virtuellen Räumen wechseln, ihre Bildschirme teilen und nebenbei noch über Discord und ähnliches miteinander vernetzt sind. Aber auch die Ergebnisse konnten sich sehen lassen und erzeugten Respekt. Gerade bei der remote Variante konnten sich viele der Beteiligten im Vorfeld schlecht vorstellen, welcher Art die Prototypen sein werden.

Auf dem Bild ist ein Plakat von Make Your School mit einzelnen Bestandteilen des Material-Kits zu sehen. Neben den gepackten Boxen ist ein Stoffelbeutel vom LJBW zu erkennen.
Bereit für die Remote-Hackdays: Material-Kits werden gepackt und an die Schulen verschickt.

Ich bin froh, dass sich für die Abschlusspräsentationen immer die Schulleitung und andere Lehrkräfte, teilweise auch von unseren anderen Projektschulen, gefunden haben, um die Ergebnisse zu würdigen. Dadurch haben die beteiligten Schüler*innen Wertschätzung erfahren und für uns kam prompt die Versicherung, weiter am Projekt teilzunehmen – verbunden mit der großen Hoffnung, die nächsten Hackdays in Präsenz stattfinden zu lassen!
Unsere letzten Hackdays in diesem Schuljahr finden im Juli statt. Glücklicherweise ist das Materiallager dafür bereits komplett. Der Respekt vor der Inventur des Materialkoffers (wir haben sogar zwei) ist durch die Bestellerei und Packerei vieler kleinerer Materialkits noch gewachsen!

ist seit 2008 Bildungsreferentin beim LJBW (Landesverband Sächsischer Jugendbildungswerke e.V.) Dieser ist in Sachsen in der außerschulischen MINT-Bildung tätig und das seit 30 Jahren! Er arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und kooperiert dazu auch mit internationalen Partnerorganisationen. Die Jahre 2020/21 haben auch für das Team des LJBW erheblichen Lernzuwachs gebracht.