Das war das Maker Festival 2023!
Sternstunde für Macher*innen: Am 23. September wurde das Zeiss-Großplanetarium Berlin zur Bühne und Tüftelwerkstatt für kreative Köpfe
Das gedämpfte Licht im Kinosaal des Zeiss-Großplanetariums Berlin verbreitete eine angenehme Stimmung. Nach und nach füllten sich die Plätze, vor allem mit Jugendlichen, die aufgeregt in Gruppen tuschelten und mit Kindern, die neben ihren Eltern saßen und neugierige Blicke in die Runde warfen.
An diesem Tag waren jedoch nicht die funkelnden Sterne oder die fernen Galaxien die Hauptattraktion. An diesem Tag stand etwas Anderes und Besonderes auf dem Programm: das Maker Festival von Make Your School. Ein Festival für Familien, für kleine und große Tüftler*innen sowie Enthusiast*innen aus der Makingszene und der digitalen Bildung.
Rekord: 93 Schüler*innen und 27 Teams haben sich für das Maker Festival beworben
Das Maker Festival ist der kreative Höhepunkt des Schuljahres im Make-Your-School-Kosmos. Einen Tag lang ging es ums Tüfteln, Coden und um kreative Köpfe. Vor allem standen die Jugendlichen mit ihren Prototypen im Mittelpunkt: 93 Schüler*innen ab der achten Klasse und aus ganz Deutschland haben sich in Teams für den Wettbewerb im Rahmen des Maker Festivals 2023 beworben. Von den 27 Teams wurden zehn nach Berlin eingeladen, um am 23. September vor Ort ihre Prototypen dem Publikum und einer Fachjury vorzustellen. Die Prototypen haben die Jugendlichen selbst entwickelt, gebaut und programmiert. Jeder davon ist in Teamarbeit entstanden und eine technische Lösungsidee für ein Problem aus dem Schulalltag. Mit dabei waren zum Beispiel ein automatischer Tafelwischer, ein Mensabezahlsystem und eine Nachhilfeplattform.
KI und Algorithmische Diskriminierung
Der Tag begann feierlich im Kinosaal des Zeiss-Großplanetariums Berlin. Gero von der Stein von der Klaus Tschira Stiftung äußerte seine Vorfreude: „Wir sind gespannt auf die leuchtenden Augen der Jugendlichen, wenn sie ihre Hacks präsentieren!“
Für einen inhaltlichen Input haben wir Susanne Rentsch eingeladen, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dresden. In ihrer Keynote beleuchtete sie Mechanismen von KI-Systemen, die anfällig für Diskriminierung sein können. Rentsch begann mit einem humorvollen Beispiel: Eine KI, die im Lernprozess versucht, Hunde zu identifizieren, verwechselt Chihuahuas mit Muffins. Dann sprach sie über gravierendere Fehler mit weitreichenden Folgen, wie zum Beispiel die mangelnde Fähigkeit einer KI, Hautkrebs bei Schwarzen Menschen zuverlässig zu erkennen. Nach ihrem Vortrag gab es rege Diskussionen mit dem Publikum. Der Saal tauschte sich zu verschiedenen Fragen aus, etwa: Ist eine KI wirklich intelligent? Kann sie Gefühle entwickeln? Und wie können wir verhindern, dass die KI diskriminiert?
Seid ihr neugierig geworden? Den kompletten Vortrag findet ihr auf unserem Youtube-Kanal:
Auf die Frage nach weiteren Wortmeldungen erhob sich ein Junge, etwa sieben Jahre alt, aus dem Publikum. Selbstbewusst nahm er das Mikrofon und verkündete: „Wenn ich groß bin, werde ich Erfinder!“ Sein strahlendes Lächeln war ansteckend, und der ganze Saal brach in Applaus aus. Dieser leidenschaftliche Enthusiasmus setzte den Ton für einen Tag voller Kreativität und Making-Spirit.
Tüfteln, programmieren, Making-Spirit entfachen
Nach der Begrüßung und der Keynote verwandelte sich das Zeiss-Großplanetarium Berlin in eine lebendige Kreativwerkstatt! Bei verschiedenen Workshops bauten kleine und große Tüftler*innen fahrbare Roboter oder programmierten Zauberstäbe, die leuchtende Bilder in die Luft malten. An anderen Ecken wurden aus Alltagsgegenständen echte Musikinstrumente zusammengebaut. Und die Naschkatzen unter den Besucher*innen tüftelten an einer fingerabdruckgesicherten Süßigkeitenbox.
Wer hatte schon mal Lust, seinen Mülleimer schlauer zu machen oder mit seinen Biosignalen zu experimentieren? An den Mitmachstationen wurde genau das möglich. Rätselfans wiederum konnten knifflige Escape Games knacken oder bei einem kosmischen Science Quiz ihr Wissen unter Beweis stellen. Zudem bot das Festival verschiedene interaktive Formate, bei denen sich Menschen aus der Makingszene und der digitalen Bildung begegneten, vernetzten und austauschten.
Die Soundtracks des Tages erklangen live vom Festivalhof. Und nicht von irgendwem, sondern vom Künstler Kolja Kugler und seinem Roboter-Bassist Roots, der ordentlich den Bass grooven ließ. Für alle Retrogame-Fans war der Klangkünstler Automaten am Gameboy der absolute Hit.
And the winner is…
Dann wurde es spannend: Welche Teams konnten in diesem Jahr sowohl die Jury als auch das Publikum begeistern und einen der begehrten Make-Your-School-Awards gewinnen? Nach intensiver Beratung fiel die Entscheidung der Jury. Ein großes High Five an:
Das Team GreenSnackCrew und seinem nachhaltigen Snackautomaten! Die Gruppe erhielt den Award in der Kategorie Innovation. Der Snackautomat hat einen Nachhaltigkeitstracker, der Punkte für umweltfreundliches Verhalten, wie beispielsweise das Radfahren zur Schule, sammelt und an den Snackautomaten weiterleitet. Diese Punkte können dann gegen Snacks getauscht werden.
Und ratet mal, wer auch die Herzen des Publikums gewonnen hat? Genau, das Team GreenSnackCrew wurde auch zum Publikumsliebling gekürt.
In der Kategorie Design konnte das Team StudyConnect mit seinem gleichnamigen Projekt die Jury beeindrucken. Die Online-Plattform, die auf dem schuleigenen Server läuft, erleichtert das Anbieten und Finden von Nachhilfe. Wer Unterstützung sucht oder bieten möchte, erstellt ein Profil, und dank Such- und Filterfunktionen finden Nutzer*innen blitzschnell den perfekten Match.
Nach einem Tag vollgepackt mit frischen Ideen, kreativem Geplauder und jeder Menge Making-Spirit ließ das Team gemeinsam mit allen Jugendlichen und Programmbeteiligten den Tag mit einer exklusiven Sternenvorführung im Zeiss-Großplanetarium Berlin ausklingen.
#SavetheDate: Wir sagen danke und freuen uns auf das nächste Maker Festival mit euch am 21. September 2024!
Film ab: Die Highlights vom Maker Festival 2023
Ihr wollt mehr über das Maker Festival erfahren? Dann klickt auf die Seite des Maker Festivals.